Mittwoch, März 29, 2006

Anschnallen ist uncool – Driver Parallel Lines auf der XBox



Noch ein Teil von Driver? Na ja, dachte ich zuerst – der Vorgänger, Driv3r, war nicht gerade ein Meisterwerk. Vor allem waren die Fahrzeuge meist schwer zu kontrollieren und machten einige der Missionen fast unschaffbar. Außerdem hatte man öfters das Gefühl eine schlechtere GTA-Version zu spielen, im direkten Vergleich verlor der dritte Teil der früher so innovativen Reihe in allen Bereichen.


Für den vierten Teil mit dem Beinamen "Parallel Lines" versprachen die Entwickler allerdings, sich mehr auf die ursprüngliche Stärke, nämlich das Fahrspiel zu konzentrieren, dazu legten sie das Setting in die 70er Jahre und verfeinerten das ganze mit einer dicken Prise lizensierter Original-Musik. Letzten endes zum kauf überzeugte mich die Idee, den Spieler im Verlaufe der Story in die Gegenwart zu versetzen, außerdem war der erste Teil auf der Playstation 1 damals einer meiner Favoriten.

Tatsächlich, in Driver – Parallel Lines fährt man wieder mehr und das funktioniert sogar ganz gut: die Steuerung der diversen 70er Schlitten ist um einiges besser geworden, die Wagen verlieren nicht mehr ganz so schnell die Bodenhaftung und insgesamt merkt man, dass an der Fahrphysik viel verbessert worden ist. Der Schauplatz New York, ist sehr detailreich und hübsch dargestellt, überall flanieren Fußgänger entlang und die Strassen sind mit Verkehr belebt. Auch sonst ist die Grafik wirklich eine der Stärken des Games…

Zur Story: als Jungspund kommen wir 1978 aus der Provinz in die Großstadt und verdingen uns als Fahrer an jeden, der uns dafür bezahlen mag. Dabei stehen uns erstens viele auf den Strassen spontan wahrnehmbare Missiönchen zur Verfügung, oder eine Rahmenhandlung, in der wir größere Aufträge erledigen müssen. In deren Verlauf sammeln wir dann auch Kohle und schicke Wagen. Als Gegenspieler treten uns nicht nur die Gesetzeshüter, sondern auch andere Gangster und Banden in den Weg, so dass wir uns irgendwann mitten im New Yorker Milieu bewegen müssen. Nun ja, ich will nicht zu viel verraten, aber durch verschiedene Umstände landen wir irgendwann tatsächlich im Knast und müssen dort ganze 28 Jahre absitzen. Keine Angst, das bedeutet weder, dass wir monatelang vorm Bildschirm ausharren müssen, noch dass The Suffering-mässige Gefängnis-Level meistern müssen – es gibt einfach einen kleinen Cut. Wir kommen raus und vermiesen den Vollzugsbeamten direkt die Rückfallquote, denn natürlich geht es mit unserer kriminellen Karriere weiter. Das schöne dabei: das New York des Jahres 2006 sieht selbstverständlich total anders aus! Die Straßenzüge ähneln sich natürlich noch, aber einige Gebäude haben sich stark verändert, Geschäfte sind nun woanders oder ganz weg und auch die Musik im Radio hat sich entsprechend modernisiert, von den Autos mal ganz abgesehen. Von den Details der Story will ich hier jetzt nicht so viel verraten, aber meiner Meinung nach ist diese wirklich gut, vor allem für ein Videospiel und die Filmsequenzen sind hervorragend animiert!

Insgesamt gefällt mir Driver – Parallel Lines viel (!!!) besser als der dritte Teil! Man hat sich anscheinend wirklich mal Gedanken gemacht und ein gutes Spiel für Liebhaber von realistischen Verfolgungsjagden gemacht. Die Autos sind zwar leider nicht original lizensiert, aber trotzdem sehr cool gemacht (vor allem in den 70ern) und können jederzeit je nach belieben und finanziellen Möglichkeiten aufgemotzt werden.


So bekommt jeder nach einiger Zeit sein persönliches Lieblingsauto, bei dem jeder Blechschaden weh tut. Negativ fallen mir eigentlich lediglich die Parts des Spiels auf, die man zu Fuß bewältigt. Zum Glück kann man sich jederzeit irgendeinen Wagen klauen (stimmt, wieder ein wenig GTA) und die Sohlen so schonen. Ein gut gemachtes Auto-Spiel mit solider Story also!

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