Montag, Dezember 12, 2005

Modeartikel...

Tja, als überzeugtes Kind der Multimedia-Generation möchte ich heute ein essentielles „Luxus-Problem“ mit euch diskutieren: der Preisverfall an der Elektronik-Front lässt mich seit Tagen schwanken in was ich meine sauer verdienten Kohlen investieren soll – IPod Nano oder PSP?

Style-Fachmarkt Apple verkauft sein neuestes Modeaccessoire für bezahlbare 199,- Commanchen (2GB) und mal ehrlich – beim joggen kann man sich ja kaum mehr ohne „Original“ blicken lassen, gell? Dabei haben sie so einen schicken kleinen Farbdisplay integriert, auf dem sogar die CD-Cover meiner MP3s abgebildet werden, wow. Ausserdem ist der Hobel nicht mal so dick wie ein Bleistift (6,9 mm) und wiegt auch nicht viel mehr (42g), wer entsprechend verdient, kann seinen IPod also sogar in der Brieftasche unterbringen. Für absolute Fashion-Victims gibt’s sogar die Laser-Gravur gratis dazu, das verleitet mich geradezu die alten Witze a la „Your name.“ Oder „wer das liest ist doof.“ auszupacken.

Im Gegenzug die PSP – Kunststoffgewordener Traum eines jeden Unterhaltungselektronik-Fetischisten. 170 mm (L) x 74 mm (W) x 23 mm (D) pure Lust. Allerdings mit 260 Gramm etwas beleibter als die Konkurrenz. Dafür kann man nicht „nur“ Musik hören, sondern auch Filme gucken und – achtung – sogar Spiele spielen. Das alles im 16:9 Format und gestochen scharf. Preislich muss man allerdings noch etwas tiefer in die Tasche greifen: ca. 249,- Steine möchten unsere japanischen Freunde dafür schon sehen und ohne ein Game für ca. 45,- bringt das Teil ja nu auch irgendwie nix. Als Speichermedium wird, neben des neuen (und darum kopier-unfreundlichen) Mediums UMD der Sony Memory Stick genutzt, der mich preislich schon beim fotografieren an den Rand des Wahnsinns getrieben hat. In der U-Bahn ist man mit dem Gerät allerdings der Star.

Fakt ist, dass mir bis jetzt mein No-Name-USB-Stick-MP3-Player mit 128MB Speicher locker gereicht hat. Beim Sport kann man ihn ja unterm T-Shirt verstecken, damit einen die Bonzen-Jogger nicht gar so schief angucken und wenn man ihn mal fallen lässt, drauf tritt oder mit dem Fernsehtisch überfährt ist das alles halb so wild. Bekommt man ja nachgeworfen den Kram. Da ich als Musikliebhaber meine Songs auch lieber im Regal archiviere als auf irgendeinem Datenträger, habe ich auch kein Problem mit dem Speicherplatz – ein Album auf einmal reicht. Im übrigen muss man auf jeden Fall in neue Kopfhörer investieren: ein Bekannter hat mir mal erzählt dass sich Schurken und Räuber darauf spezialisiert haben einfach auf Apple-Ohrknöppe zu achten. Zitat: „Da weiss man ganz easy wo was zu holen ist.“

Handheld-mässig bin ich zuletzt auf das NGage von Nokia reingefallen – super sache, ganz witzig zum rumdaddeln, aber vollkommen abwegig damit telefonieren zu wollen. Das sah ungefähr so aus wie wenn Maxwell Smart sich sein Schuhtelefon ans Ohr drückt. Nach ungefähr 2 Monaten hatte ich das Ding wieder verkloppt. Na gut die PSP ist ja nu kein Telefon, aber als Großstadt-Kind sitze ich selten mal so lange in einem Verkehrsmittel dass ich mir währenddessen einen abendfüllenden Spielfilm reinfeiern kann und wer zuhause ein erwachsenes Konsolen-Arsenal hat wie ich (Ehrensache), nutzt die „freie“ Zeit unterwegs um den vernachlässigten Bezug zur Realität wieder aufzufrischen – man will sich schließlich sozialisieren.

Egal, spätestens bei der nächsten Frustkauf-Attacke muss eines der beiden dran glauben. Ich finde bei Media-Markt müssten sie zeitgemässer weise Garderoben-Spiegel aufstellen – immerhin handelt es sich um „Modeartikel“…

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